Kontemplation
Kontemplation ist ein Innehalten, ein sich nach Innenwenden. Sie ist vergleichbar mit der Innenseite eines Mantels - Während die Aussenseite vom Alltagsbewusstsein repräsentiert wird, übt Kontemplation die nach Innen gerichtete Seite des Bewusstseins.
Im nach Innenwenden passiert Sammlung – ein Zurückholen der Energien ins Hier und Jetzt, ein Freischalten von den mentalen Geschichten, die wir über uns und unsere Umwelt erzählen. Sie ist ein empfindendes Erfassen unserer Innenwelt.
Während es persönliche Gründe gibt, Kontemplation zu praktizieren, verfolgt diese an sich keinen bestimmten Zweck oder ein bestimmtes Ziel mehr. Sondern sie ist viel mehr prozessual zu verstehen. Sie beinhaltet sowohl Dasein als auch Prozess - wie im Yin & Yang-Zeichen entsteht das Eine aus dem Anderen heraus. Je mehr sie beide Teile eint und in die Mitte führt, desto mehr öffnet sie das Tor zur Seele.
Die Seele ist die feinstoffliche Entität, die mit allem Sein verbunden ist, die die Psyche durchdringt und belebt. Die Psyche ist hierbei als Trägerin der Persönlichkeit zu verstehen, jener Teil, der unsere Alltagsrealität organisiert und erlebt.
Da die Kontemplation ins Seelische zieht, setzt sie eine gewisse Stabilität der Psyche voraus. Eine nicht integrierte Psyche würde mit der zunehmenden seelischen Energie überfordert sein. Abgespaltene Persönlichkeitsanteile würden die Energie auf sich ziehen und die Psyche noch mehr destabilisieren. Deshalb ist es notwendig, die Psyche und die Gruppe zu begleiten. Dies geschieht durch das Begleiten behutsame Spiegeln in der Gemeinschaft und durch die Methoden Systemstellen und Prozessarbeit.
Kontemplation üben wir auf verschiedenen Ebenen:
In den Sinnen: Authentic Movement, Circlesongs
In Beziehung: Im gemeinsames Dasein weilen
Im Körper: Die absichtslose Berührung im Eros der Freundschaft
In Gemeinschaft: Innehalten in Gruppenprozessen
In der Natur: Sich vertiefen in der Landschaft
In der Stille: Mit dem Herzen hören