Gut beraten
Wenn jemand zu mir in die Beratung kommt, sehe ich einen Menschen, der Herr über zwei Reiche ist.
Auf der einen Seite ist der Ratsuchende Herr über seinen sogenannten Aussenbetrieb, welcher die Alltags- und Lebensrealitäten umfasst - mitsamt ihren Mitspielern wie Partner, Chefs, Kinder, Kollegen, Freunde.
Auf der anderen Seite ist der Ratsuchende Herr über seinen seelischen Innenbetrieb, dem die psychische Dynamik, verinnerlichte Bezugspersonen, das innere Kind, Archetypen, Fremdenergien angehören. Ganz wichtig ist es, zu bestimmen, wo man welche Verantwortlichkeiten verorten muss, um so die Agenden vom Aussen- und vom Innenbetriebes zu klären. "Herr der Lage sein" und "Herr seiner Selbst sein" beschreibt landläufig das, wenn man Bewusstsein und Handlungsspielraum über beide Bereiche erlangt und pflegt.
Hier sehe den Dreh- und Angelpunkt von Supervision und Therapie, ich verstehe ihn als schöpferischen Ort für persönliches Wachstum, Sinn und Nachhaltigkeit.
Nach 30 Jahren Beratungstätigkeit fällt es mir leicht, Lebensrealitäten in beiden Bereichen zu erfassen. Dabei versuche ich, die Komplexität dieser Situationen auf einen einfachen Nenner zu bringen und sie in eine für den Klienten einfache Sprache zu übersetzen. Dabei helfen Aufstellungen dem Klienten und mir dies zu veranschaulichen und darin Perspektiven begreiflich zu machen.
Die Anforderungen an eine Therapie sind in den letzten Jahren komplexer und existenzieller geworden. Reichen für einfache Situationen einfache Lösungen, braucht es für komplexe Situationen gut organisierte Lösungssysteme. Demnach ist Zusammenarbeit mit anderen Fachpersonen, nach Bedarf mit Arbeitgebern, Familienangehörigen für mich selbstverständlich.
Als prozessorientierter Psychologe kann ich im therapeutischen Feld gut intervenieren. Geht es um Sinnfragen, greife ich auf meine Erfahrung als Theologe und spiritueller Begleiter zurück. Auch ist es mir wichtig, dass die schöpferische Kraft der Klienten ihren Ausdruck bekommt. Dazu verwende ich gern Bewegung, Tanz, Rituale, Musik, körperorientierte Meditation, das Herzensgebet - und natürlich den Wald.